Bei der Hose handelt es sich um eine sogenannte Pumphose, die aus schwarzem Kammgarn, Tuch oder ähnlichem Stoff hergestellt sein kann. Sie muß etwas überfallen und mit Schnallen (nicht mit Gummizug) unter dem Knie abschließen. (Modische Kniebundhosen ohne Überfall am Knie gehören nicht zur Tracht!) Zeitgemäß kann die Hose mit einem Hosenschlitz versehen sein, aber sie kann auch ein ″Hosentürl″ haben. Die Hosentaschen befinden sich in der Regel links und rechts mit senkrechtem Taschenschlitz an den Hosennähten. Die Anbringung einer Gesäßtasche rechts hinten ist in jedem Fall von Vorteil. Am Hosenbund werden drei Knopflöcher zum Befestigen der Hose am Hosenträger (Gschirr) angebracht. Für das mittlere Knopfloch ist eine entsprechende Klappe anzubringen und hinten zwei große Hosenknopfe. Das Tragen einer langen schwarzen Hose ist nur Kriegsversehrten oder behinderten Trachtenträgern gestattet. Statt des schwarzen Halstuches ist dann ein schwarzer Schlips zu tragen. Das ′Gschirr′ wird hier durch gewöhnliche Hosenträger ersetzt.
Jedes gewöhnliche weiße Hemd ist zur Egerer Tracht tragbar, spielt also bei der Anschaffung einer Tracht keine wesentliche Rolle, nur sollte der Kragen abgetrennt werden und das Hemd lediglich ein Stehbündchen haben, damit das Halstuch besser sitzt. Falsch ist, ein Hemd mit Kragen und dass schwarze Halstuch unter diesem Kragen zu tragen. Eine solche Tragweise des Halstuches ist der Tracht sehr abträglich. Das Stehbündchen des Hemdes und evtl. auch der Ärmelabschluß sowie die Achselstücke können mit der gleichen Stickerei wie die Egerer Frauenbluse verziert werden, also mit Hexen-, Fischgrät- oder Schlingstichen und dergleichen, in den Farben blau und gelb. Es ist darauf zu achten, daß diese Verzierung der Männerhemden, wenn sie überhaupt angewendet wird, denn sie ist nicht zwingend, sehr einfach und spärlich gehalten wird.
Die Hosenträger bestehen aus zwei parallelen Tragriemen, die vorne einen Dreikantlatz oder Vierkantlatz flankieren und hinten am Rücken durch einen Steg in Tragriemenbreite verbunden sind. Vorne dienen die Huasnoa(n)toutara (Hosenantuer, Knöpfe) zum Befestigen des Hosenträgers an der Hose, hinten werden die Tragriemen an gewöhnlichen schmucklosen Knöpfen befestigt. Die Hosenträger sollten eine Möglichkeit haben, sie in der Länge wenigstens etwas verstellen zu können. Mit schwarzem Gummi (wie man es leider oft sehen muß) verlängerte Hosenträger sind natürlich zur Tracht unmöglich. Der Hosenträger ist schwarz gefärbt. In den Brustlatz werden Verzierungen mit Einseln in das Leder eingeschlagen, so daß das Leder wie gepreßt aussieht. Die Latzränder sind meist mit rotem Stoff-Vorstoß verziert. Der Hosenträger der Egerer Tracht ist in seiner Formgebung mit den vom Schwarz des Leders sich gut abhebenden goldgelben Huasnoa(n)toutaran unter den verschiedenen deutschen Volkstrachten geradezu einmalig.
Die Farbe des Jankers ist dunkelbraun oder rostbraun. Es kann Tuch, Wollstoff, Kammgarn, Wollgabardine oder ähnlicher Stoff verwendet werden. Das Goller kann entweder in der Egerer oder in der Egerländer Art ausgeführt werden. Die Egerer Art ist kragenlos, die Egerländer Art ist mit Umlegkragen versehen. Das Goller kann auch mit einem niedrigen Stehkragen ausgeführt werden. Durch Seitenabnäher wird erreicht, daß das Goller sich rückwärts am Körper des Trägers anlegt, die Taille somit leicht betont. Das Goller ist rückwärts links und rechts, mitunter auch in Rückenmitte mit kleinen Schößchen, mit aufspringenden Falten (Quetschfalten) versehen, die mit rotem Vorstoß geziert sind. Anstelle des Schößchens trifft man auch vielfach Hahnenkämme an, die aus den beiden Rückennähten eckpfeilartig in Dreieckform etwa 5 cm hervorragen und sich nach oben verjüngen, bis sie in etwa 10 cm Höhe in der Naht selbst verlaufen. Diese braunen Vorstöße sind nach Zwischenlegen roten Tuches fest zusammengenäht, das rote Tuch überragt den braunen Stoff und ist in Zick-Zack-Linie ausgeschnitten, einem Hahnenkamm ähnlich, daher auch der Name Hahnenkamm. Das Goller wird links und rechts mit je einer Quertasche (Schlitztasche) ausgestattet, ohne Taschenklappe Brustziertaschen kennt das Goller nicht. Auch keine Schrägtaschen. Das Taschenfutter ist oben mit rotem Stoff besetzt, der durch den Taschenschlitz hervorleuchtet. Die Innenausstattung (Fütterung) des Gollers war immer schon Sache des Trägers. Dunkelbrauner, dunkelgrauer oder schwarzer Cloth (Baumwollgewebe) ist auch hier am zweckdienlichsten. Wenigstens eine Innenbrusttasche links oder solche auf beiden Seiten dürfen keinesfalls fehlen. Die Knöpfe werden mit schwarzem Seidenstoff überzogen. Gebraucht werden 12 Knöpfe, und zwar je 1 auf den Schultern, je 1 auf dem Umschlag (Revers) links und rechts, je 3 gereiht links und rechts, je 1 auf den Gollerärmeln. Dementsprechend drei Knopflöcher links. Das Goller wird seit eh und je offen getragen. Jede weitere Verzierung des Gollers ist abzulehnen, auch der rote Vorstoß an allen Randnähten.
Zur Männertracht werden nur weiße Strümpfe getragen. Die Strickmuster sind verschieden. Die beliebtesten Strümpfe sind die Batzerlstrümpfe. Aber auch das Zopferlmuster, das Pfauenschweifmuster usw. kann verwendet werden.
Zur Männertracht werden feste schwarze Halbschuhe getragen. Schuhspangen aus Metall oder Nickel können auf ein schwarzes Gummiband aufgefädelt und dieses dann zu einem Ring zusammengenäht werden. Dieser Ring wird nun so über den Fuß bzw. Schuh geschoben, daß die Spange an die richtige Sitzstelle am Rist kommt. So wird ein gewöhnlicher Schuh zu einem Schnallenschuh.
Das Material des Hutes ist schwarzer Wollfilz. Der Kopf ist niedrig gehalten. Der Hut hat eine breite Krempe. Als Hutputz dienen schwarze Bänder aus Seide, die rückwärts zu einem sogenannten ″Holzstoß″ geordnet sind.
Das grüne Samtkappl (früheres Hauskappl) braucht nicht besonders beschrieben werden. Dieses Kappl wird in der Hauptsache zum zivilen Anzug getragen, aber natürlich auch zur Tracht selbst, obzwar es angezeigt ist, auf der Straße zur Tracht den ″Flodara″ (Hut) zu tragen.
Das rote Taschentuch mit weißen Tupfen und Streifen gehört in die linke Hosentasche und darf dort ein wenig hervorstehen, aber keinesfalls aus der Tracht heraushängen oder gar außen an der Hosentasche mit einer Sicherheitsnadel angebracht und über die Hose herunterhängen. Wer kein solches Taschentuch in seiner Hose stecken hat, verletzt bestimmt nicht die Trachtenvorschrift.
Hierbei handelt es sich um ein schwarzes Vierecktuch mit den Maßen 40x40 cm oder 60x60cm. Die Größe ist von der Halsweite des Trägers abhängig. Das Tusch muß nicht unbedingt ein vollständiges Tuch im Geviert sein, man kann es halbieren, was den Vorteil hat, daß es nicht so warm ist. Es wird zur Hälfte eingerollt und so um den Hals gewickelt, daß es zweimal um den Hals reicht und mit den Enden verknotet werden kann. Der mittlere breite Lappen wird beim Binden hochgenommen und dann über die Verknotung heruntergezogen, so daß diese unsichtbar bleibt. Man kann aber auch statt eines Halstuches einen formgerecht abgepaßten Halslatz anfertigen. Als Stoff kann man Cloth oder schwarzen Baumwollstoff verwenden.