Da Schmuck

Trachtenschmuck

In der Mitte oben eine Raisalkette (älteste Art des Egerländer Schmuckes)

Eine weitere Form war die sogenannte Plattlkette und die jüngste Form ist die Erbsenkette. Der Ausgangspunkt einer solchen Kette war meistens ein Maria-Theresien-Taler, der ′eingekranzelt′ und mit bunten Glassteinen umgeben wurde. Es fehlte wohl an keiner Kette das kirchliche Symbol - ein schön herausgearbeitetes Kreuz. Diesen Schmuck konnte die Bauerntochter mit in ihr neues Heim nehmen.

Anders verhielt es sich mit der sogenannten Schloßkette - der Schluaßkia(t′n - die immer beim Hof bleiben mußte.

Otto Zerlik berichtet:
Die Schloßkette war der Schmuck, der ein Erbstück des Hofes war. In Brusthöhe war im Schmuckgehänge ein verschließbares, herzförmiges Kästchen verkettet, das meist ein miniatürliches ″Muttergottes!″, mitunter sogar eine winzige Reliquie, barg. Zu dem ′Herzl′ gehörte ein Schlüsselchen, das sorgfältig verwahrt wurde. Darauf zielt einer von den vielen Egerländer Vierzeilern ab:

Mein Herzl ist treu,
′s ist ein Schlößchen dabei,
doch nur ein einziger Bua
hat das Schlüsserl dazua.

Die Schloßkette war somit nicht nur ein wertvolles Schmuckstück, sondern auch ein Symbol der Treue.

Ihr historischer Wert lag darin: Sie durfte weder verkauft noch verschenkt werden, denn sie war ein an den Hof gekettetes Erbstück, das auch bei Besitzwechsel beim Hof verblieb.